Gleiche Chancen schaffen

Bildung, Handwerk, Teilhabe: Was wirklich zählt

Bild: AI-generated by ChatGPT

„Eine Ausbildung im Handwerk ist DIE Chance auf sozialen und finanziellen Aufstieg.“

Clara Resch MdL, Handwerkspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion

Chancengleichheit ist kein Luxus, sondern die Basis einer funktionierenden Gesellschaft. Doch noch immer hängt der Bildungserfolg in Deutschland maßgeblich vom Einkommen der Eltern ab. Viele Menschen haben ungleichen Zugang zu dem, was sie brauchen, um ihr eigenes Leben angemessen zu gestalten. Clara Resch, Handwerkspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg, macht klar: „Gleiche Chancen für alle zu schaffen, ist für mich das oberste Ziel, das, wonach meiner Meinung nach Politik streben sollte. Wir machen Politik für die Menschen, damit es den Menschen gut geht.“

Bildung als Schlüssel

Ein zentraler Hebel für mehr Chancengleichheit liegt im Bildungssystem. „Jede Investition in unser Bildungssystem ist eine gute Investition“, betont Resch. Bildung entscheidet über berufliche Möglichkeiten, über soziale Mobilität, über ein selbstbestimmtes Leben. Wer von Anfang an benachteiligt ist, holt diesen Rückstand nur schwer auf.

Handwerk als Motor für Chancengleichheit

Das Handwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung sozialer Ungleichheit. „Eine Ausbildung im Handwerk ist DIE Chance auf sozialen und finanziellen Aufstieg“, sagt Resch. Ohne Abitur Karriere machen? Im Handwerk ist das möglich – vom Gesellen über den Meister bis hin zum eigenen Unternehmen. Doch das Handwerk bietet nicht nur Aufstiegschancen für Menschen ohne Studium, sondern sollte in der Gesellschaft endlich die gleiche Anerkennung genießen wie akademische Laufbahnen. „Eine handwerkliche Ausbildung ist kein Plan B, sondern eine erstklassige Qualifikation mit Zukunft“, betont Clara Resch. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels brauche es mehr junge Menschen – mit und ohne Abitur –, die sich für das Handwerk entscheiden. Denn hier entstehen nicht nur sichere Arbeitsplätze, sondern auch Innovationen, die unsere Wirtschaft voranbringen.

Mehr noch, das Handwerk leistet einen wertvollen Beitrag zur Integration. „Es übernimmt oftmals eine Schlüsselrolle bei der Integration ausländischer Fachkräfte in unsere Gesellschaft und unser Wertesystem.“

Ländliche Räume nicht vergessen

Nicht nur in den Städten, auch auf dem Land gibt es soziale Ungleichheiten. Ein entscheidender Faktor: Mobilität. „Investitionen in den ÖPNV und ein erschwinglicher ÖPNV sind für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene mit wenig finanziellen Mitteln extrem wichtig, um an der Gesellschaft und am öffentlichen Leben teilhaben zu können“, so Resch. Dazu braucht es auch öffentliche Räume, die kostenlos zugänglich sind – Orte des Austauschs und der Begegnung.

Politische Hürden und Verantwortung der Wirtschaft

Doch warum passiert nicht mehr? „Wenn es darum geht, angemessene Chancen für alle zu schaffen, geht es eigentlich immer um Geld“, so Resch. Bildung, soziale Unterstützung, öffentliche Infrastruktur – all das kostet. „Die größte Hürde ist das Ringen um eben dieses Geld mit diversen Koalitionspartnern.“ Gleichzeitig trägt auch die Wirtschaft Verantwortung. „Wenn es der Wirtschaft gut geht, gibt es adäquate Budgets, um ins Sozialsystem investieren zu können.“

Jeder kann beitragen

Chancengleichheit ist nicht nur eine Aufgabe der Politik. Jeder kann einen Beitrag leisten. „Im Privaten: Helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Auf der Straße, in der Familie, im Bekanntenkreis,“ so Resch. Die Heidenheimer Abgeordnete ermutigt ausserdem, politisch aktiv zu werde: „Sich für diejenigen einsetzen, die weniger Privilegien haben als man selbst – auch wenn einen die Probleme persönlich gar nicht betreffen.“

Jeder und jedem Einzelnen gleiche soziale Chancen zu bieten, geht uns alle an. Denn sie sind die Grundlage für ein faires und solidarisches Miteinander.