„Hier wird etwas geschaffen, das Schule machen sollte: eine echte Perspektive für junge Menschen und eine handfeste Antwort auf den Fachkräftemangel.“
Clara Resch MdL
Die Handwerkspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Clara Resch MdL, besuchte die Europäische Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) in Ellwangen und zeigte sich begeistert vom Konzept der Einrichtung. Die Akademie vereint Qualifikation, Integration und Wohnen unter einem Dach und bietet jungen Menschen aus dem Ausland eine gezielte Vermittlung in den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.
Ein Vorbild für den Fachkräftemangel in Baden-Württemberg
Die EATA verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Neben Sprachkursen und beruflichen Orientierungshilfen erhalten die Teilnehmenden Unterstützung im Alltag, von Behördengängen bis zur sozialen Integration. „Hier wird etwas geschaffen, das Schule machen sollte: eine echte Perspektive für junge Menschen und eine handfeste Antwort auf den Fachkräftemangel“, betont Clara Resch.
Das Land Baden-Württemberg steht vor der Herausforderung, dringend benötigte Fachkräfte für Handwerk, Pflege und weitere Branchen zu gewinnen. „Viele Betriebe wollen ausländische Fachkräfte ausbilden, stoßen dabei aber auf große Hürden. Die EATA bietet genau die Unterstützung, die gerade kleine und mittlere Unternehmen dringend brauchen“, so Resch weiter.
Brücke zwischen Ausbildung und Integration
Dorothea Ewers, Geschäftsführerin der EATA, betont die Einzigartigkeit des Projekts: „Wir begleiten junge Menschen nicht nur in ihrer beruflichen Ausbildung, sondern auch in ihrer sozialen Integration. Manche sind zum ersten Mal von zu Hause weg – da braucht es mehr als nur einen Ausbildungsplatz, sondern auch ein sicheres Umfeld, in dem sie sich entwickeln können.“
Neben der Ausbildungsakademie, die junge Menschen gezielt auf eine duale Berufsausbildung vorbereitet, bietet die Transferakademie in naher Zukunft Programme zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse damit sie mit bereits vorhandener Ausbildung schnell in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden können.
(v. l. n. r.) EATA-Geschäftsführer Ulrich Nagl und EATA-Geschäftsführerin Dorothea Ewers zeigen Clara Resch MdL Wohnräume der Europäischen Ausbildungs- und Transferakademie (EATA) in Ellwangen
Politische Herausforderungen – das Handwerk braucht bessere Rahmenbedingungen
Gerade im Handwerk gibt es jedoch strukturelle Hürden, die den Zugang für ausländische Fachkräfte erschweren. „Die jungen Menschen erhalten zunächst einen sogenannten Vorvertrag, der einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nicht gleichgestellt ist mit der Folge, dass keine Förderfähigkeit für Integrations- oder Sozialleistungen besteht“, erklärt Ewers. „Das ist ein Problem, das man dringend angehen müsste.“
Clara Resch will dieses Thema in die Ausschüsse für Wirtschaft sowie Landesentwicklung und Wohnen im Landtag einbringen, in denen sie mitarbeitet: „Wir müssen unsere Rahmenbedingungen so gestalten, dass Ausbildung und Integration Hand in Hand gehen. Ein Projekt wie die EATA darf nicht an bürokratischen Hürden scheitern, sondern muss als Blaupause für ganz Deutschland dienen“, so Resch.
Fachkräfte für die Zukunft – Bildungscampus in Planung
EATA-Geschäftsführer Ulrich Nagl betonte die Bedeutung einer langfristigen Strategie: „Unser Ziel ist es, hier in Ellwangen einen echten Bildungscampus zu etablieren. Die Nachfrage ist da – jetzt müssen wir die Strukturen schaffen, um möglichst viele Auszubildende aufnehmen zu können.“
Auch Clara Resch sieht großes Potenzial: „Ein solches Leuchtturmprojekt verdient nicht nur politische Aufmerksamkeit, sondern auch die volle Unterstützung der Wirtschaft. Denn die Zukunft des Handwerks entscheidet sich in der Ausbildung, in der Integration und in der Frage, wie gut wir jungen Menschen eine Perspektive bieten.“
Ausblick: Erfolgsmodell mit Zukunft
Die EATA in Ellwangen zeigt, wie Fachkräftesicherung, Integration und Ausbildung zusammenwirken können. Resch kündigte an, die Arbeit der Akademie eng zu begleiten und sich im Landtag für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen.
„Wir suchen nach Lösungsansätzen für den Fachkräftemangel – hier wird er aktiv gelöst. Dieses Modell muss Schule machen – für Baden-Württemberg und weit darüber hinaus.“